cover story
nome „Mind Off“-Technologie, die
wir bereits 2020 in einem Flottentest
erproben könnten. Danach stellt sich
die Frage, inwieweit die Verkehrsvorschriften
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für urbane und außerstädtische
Bereiche die praktische Nutzbarkeit
dieser Technologie beeinflussen
werden. Beim zweiten Ansatz handelt
es sich um Projekte, an denen wir mit
Transdev arbeiten – hier sind weniger
zeuge, die dies bereits unter Beweis
stellen. Doch inwieweit können
Brennstoffzellen mit Batterien
und fossilen Brennstoffen konkurrieren?
Könnten Brennstoffzellen
eines Tages den Markt beherrschen?
‹Kassai›: Diskussionen rund um dieses
Thema gibt es schon lange. Die
Entwicklung im Bereich der Brennstoffzellentechnologie
geht noch immer
sehr langsam voran, während das
Entwicklungstempo bei den Batterien
viel zügiger ist und derzeit sehr
viel in die Batterieforschung investiert
wird. Die größten Hindernisse
bei Wasserstoff sind die Kosten und
die Tatsache, dass das Thema Distributionsnetz
noch ungeklärt ist.
Da hauptsächlich in das Distributionsnetz
für Elektroenergie investiert
wird, liegt die Antwort, glaube
ich, im Moment klar auf der Hand.
Andererseits verfügen Wasserstoff-
Brennstoffzellen über ein großes Potential:
Daimler, Nissan und Ford
übernehmen diese Technologie und
als Mitglied einer Allianz mit diesen
Unternehmen wissen wir, dass die
Technologie große Bedeutung hat.
Wir warten also noch ab, was sich
in diesem Bereich tun wird.
‹F.›: Was ist die beste Methode,
um Fahrzeuge sauberer und verbrauchsärmer
zu machen, ohne
Elektrifizierungsmaßnahmen vorzunehmen?
Wären neue Getriebearten
ein effizienter Weg, um Autos
hinsichtlich Sauberkeit und Sparsamkeit
zu verbessern?
‹Kassai›: Natürlich wird die Getriebeeinheit
dann auch bei den Elektroautos
benötigt, daher müssen wir
noch an der Effizienz der Getriebe
arbeiten. Dabei müssen wir sicherstellen,
dass die Kosten auf den unterschiedlichen
Märkten weltweit
konkurrenzfähig sind. Am Rande
ALI KASSAI
SENIOR VICE PRESIDENT/PRODUKTPLANUNG BEI DER RENAULT GRUPPE
Ali Kassai, geboren 1962, ist Ingenieur, studierte am INSA de Lyon (Nationales
Institut der angewandten Wissenschaften in Lyon) und promovierte
zum Thema „Schwingungen in Turbomaschinen“. Im Jahr 1990 begann er
seine berufliche Laufbahn bei Renault als Ingenieur in der Akustikforschung,
bevor er 1992 in die Getriebeabteilung wechselte, wo er als Leiter der
Forschungseinheit für Kupplungen und Getriebegehäuse zuständig war.
Nach zehn Jahren verließ Ali Kassai den Entwicklungsbereich und wechselte
zur Produktplanungsabteilung, wo ihm die Leitung des Motoren- und Getriebe
bereichs anvertraut wurde. Nach Erfüllung der funktionsübergreifenden Aufgabe,
die Antriebsvielfalt zu reduzieren, wurde Ali Kassai im Oktober 2008 Leiter des
B-Programms – zuständig für die Modelle Clio, Captur and Twingo – und leitete
das Entwicklungsprojekt Edison im Rahmen der Partnerschaft mit Daimler.
Im Februar 2015 wurde Ali Kassai zum „Vice President, Product Planning“
ernannt. Seit 1. April 2017 ist er „Senior Vice President, Product Planning“
und Mitglied des Renault Management Komitees.
Fahrzeuge involviert, die aber technologisch
noch weitaus innovativer sind.
Im Wesentlichen geht es dabei um Roboterfahrzeuge.
Diese Autos werden
aber einen eingeschränkten Freiheits-
bzw. Anwendungsbereich haben.
‹F.›: Die Brennstoffzellen-Technologie
verspricht größere Reichweiten
und es gibt viele Konzeptfahr