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Real Driving Emissions (RDE) sind ein heißes Thema für die gesamte
Fahrzeugindustrie. Medienberichte des letzten Jahres über Inkonsistenzen
zwischen den Ergebnissen im Labor gegenüber den Daten aus
dem realen Straßenbetrieb unterstrichen einmal mehr den Bedarf an neuen
Methoden für die Fahrzeugprüfung. Im Lichte dieser Ereignisse hielt
die AVL ihren zweiten Abgas-Workshop auf dem Gelände der Specialty
Equipment Market Association (SEMA) in Kalifornien ab.
Im Gegensatz zu Europa, wo
die neuen Realemissions-Richtlinien
nun Tests im realen Straßenbetrieb
für die Abgasprüfung und Abgaszertifizierung
vorschreiben und damit
die Fahrzeughersteller vor die
Herausforderung stellen, zu überlegen,
wie sie PEMS-Systeme (Portable
Emissions Measurement Systems)
in ihre Abläufe integrieren können,
verwenden amerikanische Regulierungsstellen
(wie die Environmental
Protection Agency EPA oder das California
Air Resources Board CARB)
solche PEMS-Systeme, um Fahrzeuge
auf anormales Verhalten bzw.
Manipulationen zu überprüfen. „Um
auf Anomalien, die anlässlich einer
PEMS-Messung festgestellt wurden,
reagieren zu können, müssen Regulierungsstellen
nachweisen, dass dieses
Verhalten wiederkehrend ist – sie
müssen also die Ergebnisse in das Labor
bringen und dort reproduzieren“,
erklärt James Williamson, Leiter des
Bereichs AVL Business Development
Emissions Systems.
Um Abgasentwicklungs- und Zertifizierungsingenieuren
und Führungskräften
einen besseren Einblick in die
integrierte, durchgängige AVL-Toolkette
für RDE- und Abgastests zu geben,
organisierte AVL einen Workshop,
in dem den Teilnehmern praxisnah
gezeigt
wurde, wie Daten aus dem realen
Straßenbetrieb in das Labor übernommen
werden können. Ein Höhepunkt
war das „Labor auf Rädern“
>
Die 47 Meilen lange Workshop RDE Teststrecke wurde
vom California Air Resources Board CARB entworfen.
der AVL – ein Fahrzeug, das mit der
AVL M.O.V.E. Gas PEMS iS ausgerüstet
war, einem System, das die gasförmigen
Emissionen auf der Straße in
Echtzeit sammelt und misst. Im Gegensatz
zu anderen PEMS-Systemen
ist nur die integrierte Toolkette von
AVL in der Lage, Ergebnisse aus dem
Fahrbetrieb schnell und exakt im Labor
zu replizieren, indem ein Testfahrer
die Ereignisse aus der realen Fahrt
exakt nachfährt. „Für diesen Workshop
bei SEMA gingen wir noch einen
Schritt weiter und haben den menschlichen
Testfahrer durch einen über unser
InMotion™-System gesteuerten
Pedalroboter ersetzt – dadurch können
auch Verkehrs- und Fahrersimulationen
in die Labor-Testzyklen eingebunden
werden. In Verbindung mit
unserem AVL CONCERTO™ Road
Converter und dem Automatisierungssystem
AVL iGEM Vehicle können
wir zuverlässige Daten und Abgastestberichte
generieren“, meint Eugene
Mondrusov, AVL Content-Manager
für AVL iGEM Vehicle.
Der Workshop 2017 bei der SEMA
Garage war das vierte Event, bei dem
die AVL ihre integrierte Toolkette
für optimale RDE-Tests erfolgreich
in den USA präsentieren konnte.
„Dass wir Applikationen und Werkzeuge
bereitstellen, die nahtlos in einen
Gesamtablauf integrierbar sind,
um zuverlässige, wiederverwendbare
Daten zu generieren, ist ein klarer
Vorteil unseres Ansatzes“, sagt
Siegfried Roeck, Leiter des Bereichs
AVL Business Development Instrumentation.
„Und dies ist eine Funktionalität,
die auch unsere Kunden
– Regulierungsstellen und Fahrzeughersteller
gleichermaßen – schätzen
und in ihre eigenen Testumgebungen
integrieren möchten.“ <