F O C U S 1 7
>
Die Software analysiert die unmittelbare
Fahrzeugumgebung und legt
die entsprechende Fahrstrategie fest.
Fragen hinsichtlich Reproduzierbarkeit
bei der Absicherung – hochautomatisierte
Funktionen werden aber
zunehmend relevanter und besonders
von Premiumherstellern zunehmend
als USP wahrgenommen. „In Zukunft
wird AVL alle Levels von assistiertem
Fahren bis hin zu hochautomatisiertem
Fahren abdecken“, fügt Thomas
Marquardt, AVL Ansprechpartner
für ADAS in Nutzfahrzeugen, hinzu.
„Als etablierter Partner in Sachen
Fahrfunktionsentwicklung sind wir
mit unseren State-of-the-Art-Methoden
in der Lage, passende Lösungen
für die komplexen Anforderungen
unserer Kunden zu implementieren
– sei es im Bereich Personenkraftwagen
oder Nutzfahrzeuge.“
Mit steigenden Anforderungen an Effizienz,
Antriebe und Fahrer ist die
Transportindustrie mit der höchst
erwartende Markt für fahrerlose Systeme.
Schon jetzt sind Bremsassistenten
in LKW vorgeschrieben, in PKW
dagegen ein optionales Feature – jedoch
auch Voraussetzung um die
höchstmögliche Punktezahl beim
NCAP Crashtest zu erreichen. Um
die Effizienz des Antriebes zu steigern
und damit CO2-Emissionen
nachhaltig zu senken, spielt die Softwareentwicklung
eine tragende Rolle,
so Thomas Marquardt: „Die Software
muss sämtliche (Umwelt-) Einflüsse,
die auf das Fahrzeug zukommen, analysieren
und dann auch die entsprechende
Fahrstrategie festgelegen – so
wählt das System stets den optimalen
Ansatz für eine gegebene Situation.
Ich kann zum Beispiel mit der Anpassung
der Fahrgeschwindigkeit eine
‚grüne Ampelwelle‘ ausnutzen, oder
bei einem größeren Stau die gesamte
Strecke bei geringerer Geschwindigkeit
abfahren und den Stau so effizient
abfangen. Hier übernimmt die Software
eine systemübergreifende Unterstützungsfunktion.“
TESTUMGEBUNGEN NACH MASS
„Das Testen ist bei der Qualitäts- und
Funktionssicherung von ADAS-Systemen
ein ganz wichtiger Aspekt“,
betont Erich Ramschak. „Denn je
höher das SAE-Level, umso größer
ist der Anspruch an das System und
der daraus resultierende Testumfang,
um eine ausfallsichere Funktion zu
gewährleisten.“ Abhängig vom jeweiligen
Automatisierungsgrad und
den zu durchspielenden Szenarien
können so von ein paar wenigen bis
zu über 100 Millionen Kilometer anfallen,
auf denen das System getestet
werden muss. Um diese Mengen bewerkstelligen
zu können, setzt AVL
auf sein Simulations-Know-how und
verlagert das Testen in die virtuelle
Welt, in der eine Vielfalt an Szenarien
zeiteffizienter und flexibel dargestellt
und bewertet werden. „AVL
ist zulieferer- und komponentenneutral
– das gibt uns die große Freiheit,
unsere Expertise auf die Bedürfnisse
des Kunden hin zu optimieren und
abzustimmen, und so die bestmögliche
Lösung für seine spezifische
Aufgabenstellung zu liefern. Wir
unterstützen unsere Kunden von der
Frühphase an, entlang der einzelnen
Entwicklungsschritte bis hin zum
fertigen Produkt und übernehmen
je nach Bedarf größere oder kleinere
Pakete inklusive Funktionen bei Serienentwicklungen.
Der Kunde entscheidet
in der Regel, nach welchen
Anforderungen und Sicherheitsstandards
das System entwickelt und
freigegeben wird“, beschreibt Ramschak
die enge Kooperation zwischen
AVL und OEMs. Dabei können sich
OEMs auf das innovative Produktportfolio
von AVL verlassen, das
fortschrittliche und zukunftssichere
Lösungen für jede Phase der Fahrzeugentwicklung
bietet. <