cover story 5
N O . 2 2 0 2 0
und Vertrieb sowie Markterschließungsaktivitäten
zusammenarbeiten,
um unseren Kunden Produkte mit
dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis
anbieten zu können.
Zusammen mit Daimler Trucks Europe
and North America sind wir
eine der drei Säulen der Daimler
Truck AG. Wir haben eine starke lokale
F&E-Präsenz in Japan und auch
in Indien, wo unsere Marke Bharat
Benz in Chennai, Tamil Nadu, angesiedelt
ist. Wir kooperieren aber auch
innerhalb des globalen F&E-Netzwerks
von Daimler eng miteinander.
Um Ihnen ein paar Beispiele zu nennen:
Der FUSO eCanter, ein Vorreiter
in der Elektromobilität, wurde
von uns entwickelt, und wir teilen
unsere große Erfahrung mit elektrifizierten
Nutzfahrzeugen mit der
gesamten Daimler Trucks-Gruppe.
Und der FUSO Super Great war der
erste Lkw in Japan, der L2-automatisiertes
Fahren ermöglichte, weil wir
eine fortschrittliche Technologie integrieren
konnten, die von unseren
Kolleginnen und Kollegen der Daimler
Truck AG entwickelt wurde.
focus: Herr Çakmaz, MFTBC ist ein Nutzfahrzeughersteller. Könnten
Sie uns einen kurzen Überblick über Ihr Produktportfolio und die Positionierung
auf dem Markt geben?
Çakmaz: Mitsubishi Fuso bietet ein umfassendes Portfolio von Nutzfahrzeugen
an, seine Produkte werden weltweit in mehr als 170 Märkten verkauft.
In Werken in Japan und Portugal sowie in verschiedenen CKDBetrieben
produzieren wir Schwer-, Mittel- und Leichtlastkraftwagen.
Das bekannteste Produkt ist der Canter, ein Leichtlastkraftwagen, der in
Asien und auf der ganzen Welt in unglaublich vielen unterschiedlichen
Bereichen eingesetzt wird.
Neben den Lastkraftwagen bieten wir auch ein komplettes Busportfolio
an, vom „Rosa“-Leichtbus bis hin zum Reisebus „Aero Queen/Aero Ace“.
Unsere Kernmärkte sind Japan, Indonesien und Taiwan, aber wir sind in
vielen Märkten auf der ganzen Welt erfolgreich. Wir sind sehr stolz darauf,
ein Pionier bei elektrischen Nutzfahrzeugen zu sein. Erst kürzlich haben
wir den Verkauf von 34 vollelektrischen eCanter-Leichtlastkraftwagen an
DB Schenker angekündigt, die in ganz Europa eingesetzt werden sollen.
focus: AVL arbeitete mit Fuso und DICV an vielen verschiedenen Motorenprojekten
für die asiatischen Märkte. Was waren für Sie die wichtigsten
Kriterien bei der Auswahl von AVL für diese Projekte?
Çakmaz: Die wichtigsten Kriterien waren die folgenden Punkte:
• Die Durchführbarkeit Ihrer Entwicklungszeitpläne, damit sie zu unseren
vorgegebenen Gesamtentwicklungszeitplänen für jedes Projekt passen.
• Die Fähigkeit von AVL, nachhaltige und termingerechte Lösungen zu
wettbewerbsfähigen Bedingungen anzubieten.
• Die gute Zusammenarbeit bei der Nutzung von Anlagen und technischer
Ausrüstung wie Prüfständen.
• Ein weiterer Hauptantrieb war das umfassende Wissen der AVL-Ingenieure
über aktuelle und zukünftige emissionsbezogene Technologien in
verschiedenen Märkten.
focus: Beide Unternehmen sind global vertreten. Wie wichtig ist das für
den Projekterfolg?
Das ist aus den folgenden Gründen sehr wichtig: Globales Fachwissen und
die Verfügbarkeit von Ressourcen waren für uns eine Grundvoraussetzung.
Wir haben nicht nur bei gesetzlichen Rahmenbedingungen, sondern auch
bei industrierelevanten Themen von den zuverlässigen Informationen aus
den AVL-Niederlassungen in aller Welt profitiert.
focus: Parallel zu dieser Zusammenarbeit bei der Motorenentwicklung
hat AVL Fuso mit fortschrittlichen Batterieprojekten unterstützt. Was
war das entscheidende Kriterium für diese Zusammenarbeit?
Wir haben AVL nicht wegen eines einzigen Kriteriums ausgewählt, sondern
weil Ihr Angebot sehr ausgewogen war. Wenn es um ein so komplexes
System wie eine Batterie geht, gibt es eine Vielzahl von Kriterien, die wir
in Betracht ziehen. Natürlich die Kosten, aber auch das Qualitätskonzept
oder die nötige Kompetenz, um unsere ganz spezifischen Anforderungen
zu erfüllen. AVL hat einen sehr progressiven Ansatz bei der Erforschung
neuer Technologien. Diese werden den Kunden jedoch erst vorgestellt,