powertrain engineering
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MIT GEBÜNDELTEM
KNOW-HOW
EMISSIONSZIELE
UMSETZEN
Die Automobilindustrie befindet sich im Wandel, hervorgerufen durch
immer strengere Abgasrichtlinien hinsichtlich Schadstoffemissionen und
CO2-Reduktion. Speziell in Europa sehen sich die Fahrzeughersteller vor
neuen Herausforderungen: die Umsetzung der RDE-Richtlinien zur Schadstoffreduktion
sowie die Umstellung vom NEFZ-Testzyklus (Neuer Europäischer
Fahrzyklus) auf WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicles
Test Procedure) zur Reduzierung der CO2-Emissionen. Darüber hinaus
steht dieser Bereich seit dem Dieselgate-Abgasskandal zunehmend im Rampenlicht
der Öffentlichkeit. Dies führte insbesondere in Europa dazu, dass
die zunächst sachliche und faktenorientierte Debatte in eine vorwiegend
politisch und emotional geführte Diskussion umgeschlagen ist. Demzufolge
genügt es nicht mehr, dass Autobauer lediglich die Abgasvorschriften
und regulativen Normen erfüllen. Um den öffentlichen und gesetzlichen
Erwartungen zu entsprechen, sollen Fahrzeuge während der gesamten
Lebensdauer niedrigste Emissionen
erreichen und die Umwelt möglichst
wenig belasten. Als Reaktion
auf diese Erwartungen müssen die
OEMs enorme Anstrengungen unternehmen,
um maximale Emissionsrobustheit
im Fahrbetrieb zu gewährleisten.
Um die Emissionsrichtlinien gezielt
und kosteneffizient zu erfüllen, werden
von der Entwicklungsphase an
Methoden benötigt, welche die Robustheit
der Fahrzeugflotte sicherzstellen.
Ziel ist es, Profile aus dem
Realbetrieb, die bei wechselnden
Umweltbedingungen erfasst wurden,
zu kombinieren, Komponententoleranzen
und -alterung mit zu
berücksichtigen und alle diese Faktoren
in den Entwicklungsprozess
einfließen zu lassen. „Bei neuen
Komponenten ist es vergleichsweise
einfach, die vorgegebenen Ziele zu
erreichen. Bei gealterten Komponenten
wird es jedoch viel schwieriger,
ihr Verhalten genau vorherzusagen“,
erklären Bernhard Enzi,
Senior Product Manager, Passenger
Cars/LCV und Christian Martin,
Product Manager, Passenger Cars/
LCV.
Die gesetzlichen Anforderungen
müssen bereits zu Beginn des Prozesses
definiert werden. Dies erfolgt
Einheitlicher Ansatz für Emissions-Compliance
und Robustheit im Realbetrieb