chronicle
ADAS-KOMPETENZZENTRUM VON AVL
BESCHLEUNIGUNG
DER ENTWICKLUNG
DURCH KOPPELUNG REALER
UND VIRTUELLER TESTS
D E Z EMB E R 2 0 1 8 3 1
Für die Weiterentwicklung des autonomen Fahrens ist die Absicherung
durch eine immense Anzahl von Testszenarien bzw. vieler hunderter Millionen
Testkilometer unabdingbar. Herkömmliche Tests auf Prüfständen
und auf der Straße würden viele Jahrzehnte dauern und sind daher nicht
realisierbar. Eine zukunftsweisende Lösung bietet das im Vorjahr gegründete
ADAS-Kompetenzzentrum von AVL in Graz, Österreich: Hier wird
eine extrem leistungsstarke Simulationsumgebung mit modernen Auswerte-
und Datenanalysemethoden kombiniert. Kritische Fahrsituationen werden
identifiziert, analysiert und hinsichtlich Funktion sowie gefühlter Sicherheit
bewertet. Pro Woche können bis zu zehn Millionen autonom gefahrene
Testkilometer abgespult werden.
Virtuelle Tests sind der Schlüssel zur Senkung der Entwicklungszeiten für
autonome Fahrsysteme und moderne Fahrerassistenzsysteme (Advanced
Driver Assistance Systems, kurz ADAS). Diese Tests ermöglichen es, ausgewählte
Straßenszenarien durch gezielte Parametervarianten zu vervielfachen
und in der Simulation deutlich schneller als in Echtzeit zu durchlaufen. Mit
Hilfe neuester Cloud-Technologien wird die Validierung der Automatisierungsfunktionen
bis zu hundert Mal schneller abgewickelt als auf der Straße.
ECHTER FAHRER
IM COCKPIT LENKT
DURCH WECHSELNDE
SIMULIERTE TESTSZENARIEN
Über angekoppelte AVL-Testsysteme
fließt die Realität in eine simulierte
Fahrumgebung ein: Im
AVL-ADAS-Fahrsimulator sind
das Fahrzeug und die Fahrzeugumgebung
virtuell, der Fahrer und
das Cockpit hingegen real vorhanden.
In dieser sicheren Umgebung
werden kritische Situationen
analysiert und daraus die
entscheidenden Informationen für
die Weiterentwicklung der Systeme
abgeleitet. Wenn ein autonomes
Fahrzeug diese Testszenarien
erfolgreich gemeistert hat,
kann es in der Realität auf speziell
ausgerüsteten Teststrecken im
echten Fahrzeug validiert werden.
Für ADAS-Kundenprojekte
stehen AVL rund 500 Kilometer
Autobahnnetz
zur Verfügung, die
Anfang 2017 von der österreichischen
Bundesregierung
für das autonome
Fahren genehmigt wurden.
Als Bewertungstool kommt in allen
Testphasen das hochautomatisierte
AVL-DRIVE™ ADAS zum
Einsatz. Es ermöglicht eine durchgängige
Vergleichbarkeit der Ergebnisse
und damit einzigartig zielgerichtete
Entwicklungen.