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cover story rund um den Globus. Zu den Hauptaufgaben bei der Weiterentwicklung 8 F o c u s dieser Technologie gehört es, die Kosten spürbar zu reduzieren. Eine großflächige Marktdurchdringung ist aber von weiteren Faktoren abhängig. Vor allem spielen hier die politischen Rahmenbedingungen und die Verfügbarkeit einer flächendeckenden Infrastruktur – also öffentliche Wasserstofftankstellen – eine ganz entscheidende Rolle. Hinzu kommt die Entwicklung einer wettbewerbsfähigen Komponentenlieferantenlandschaft. ‹F›: Welche Rolle können synthetische Kraftstoffe – Biomassto Liquid (BTL), Gas-to-Liquid (GTL) – zur Senkung des Verbrauchs und der Emissionen beitragen? Wird Erdgas dabei künftig eine größere Rolle spielen? ‹Dr. Weber›: Auch alternative regenerative Kraftstoffe sind ein Bestandteil unserer Strategie. Dabei setzen wir vor allem Kraftstoffe der 2. Generation, also auch sogenannte BTL-Kraftstoffe (Biomassto Liquid) ein, die sich aus Abfallstoffen herstellen lassen. Das bringt viele Vorteile in puncto Nachhaltigkeit und CO2-Einsparung mit sich. Denn bei BTL-Kraftstoffen können höhere Flächenerträge erwirtschaftet und unterschiedliche Biomasse sowie Bioreststoffe genutzt werden. Eine Konkurrenz zwischen Tank und Teller ist damit ausgeschlossen. Bei erdgasbetriebenen Fahrzeugen sehen wir durchaus noch Potenzial und haben bereits heute mit dem Mercedes-Benz E 200 NGT BlueEFFICIENCY und dem Mercedes-Benz B 200 Natural Gas Drive zwei hochattraktive Produkte im Angebot. Die Vorteile von Erdgas liegen im geringen spezifischen Kohlenstoffgehalt und der emissionsarmen Verbrennung. Um die Attraktivität für die Kunden aber noch weiter zu erhöhen, bedarf es neben geeigneten politischen Rahmenbedingungen auch einer flächendeckenden Infrastruktur für diesen Kraftstoff. Hier sind alle gefordert! ›› Unser Anspruch sind hoch effiziente und emissionsarme Verbrennungsmotoren, besonders nachhaltige Hybridfahrzeuge und Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle oder Ba tterie ‹‹ ‹F›: Die Vernetzung des Automobils, sowohl mit der Fahrumgebung als auch mit anderen Fahrzeugen, nimmt ständig zu. Kann diese Vernetzung – mittels Fahrerassistenzsystemen, Navigationsgerät und neuer Systeme – auch für eine Effizienzsteigerung beim Antrieb genützt werden? ‹Dr. Weber›: Mit Sicherheit. Bestes Beispiel hierfür ist die Car-2-XKommunikation – also der Informationsaustausch zwischen Fahrzeugen oder zwischen Fahrzeugen und Verkehrsinfrastruktur. Mit dieser Technologie kann der Autofahrer nicht nur frühzeitig vor Gefahren gewarnt werden. Sie sorgt gleichzeitig auch für einen optimalen Verkehrsfluss. Im EU Forschungsprojekt PRE-DRIVE C2X kam eine Untersuchung zu dem Ergebnis, dass sich bis zu 5 Prozent Kraftstoff einsparen ließen, wenn alle Fahrzeuge mit entsprechender Technologie ausgestattet wären. Ein weiteres aktuelles Beispiel dafür ist auch das Thema Echtzeitverkehrsdaten, mit denen wir bis Ende des Jahres die meisten unserer Fahrzeugmodelle ausstatten werden. Dieser Service informiert den Fahrer frühzeitig über Verkehrsbeeinträchtigungen auf seiner Strecke, damit dieser seine Route entsprechend der aktuellen Verkehrslage anpassen kann. Unsere Kunden sparen somit wertvolle Zeit und zügeln zudem den Spritverbrauch des Fahrzeugs. ‹F›: Wo sehen Sie – neben der Optimierung des Antriebsstrangs – die größten Einsparpotenziale? Welche Rolle spielt die Fahrzeugarchitektur bzw. Leichtbaumaßnahmen und Materialien wie Kohlenstoff-Verbundwerkstoffe? ‹Dr. Weber›: Wir nutzen sämtliche Stellhebel, um unsere Autos noch sparsamer und effizienter zu machen. Dazu gehört auch gezielter Leichtbau, eingebettet in eine mög-


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