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den Kunden nur um die Frage: Hat mein Fahrzeug den RDE-Test bestanden oder nicht? Und genau diese Antwort wird in Form eines übersichtlichen Reports geliefert. Die große Menge der im Fahrzeug gesammelten Messdaten ist aber auch für die Weiterentwicklung des Antriebsstrangs sowie für die Modellbildung bei der virtuellen Entwicklung von großem Wert“, so Wanker. MODELLBASIERTE MOTOROPTIMIERUNG Ein Beispiel für die Leistungsfähigkeit der modellbasierten Entwicklung ist die von AVL entwickelte MoBEO-Methode (Model Based Engine Optimization). Bei dieser Methodik werden physikalisch gut beschreibbare Zusammenhänge mit empirischen, datengetriebenen Modellen zusammengeführt. Diese können im ersten Schritt allein aus dem Erfahrungswissen, das AVL in einer Vielzahl von Motorentwicklungsprojekten angesammelt hat, für einen bestimmten Motor parametriert werden. Damit kann man bereits bei der Konzeptfindung für den Motor präzise Vorhersagen leisten. „Während der Entwicklung wird die Modellqualität mit Messungen am realen Motor in drei Stufen noch besser an die Verbrauchs- und Emissionswerte des realen Motors angenähert. Mit dieser Methode hat AVL bei mehreren Projekten gezeigt, dass die im Office durchgeführten Vorbedatungen für Höhenanpassung sowie Hitze- und Kälteeinfluss bereits von so hoher Qualität sind, dass sie im realen Fahrversuch lediglich stichprobenartig verifiziert werden müssen. Dies dient sowohl der Steigerung der Qualität als auch der Senkung der Entwicklungskosten“, so Hans- Michael Koegeler, AVL Skill & Know-how Manager für Calibration Applications. DIE FAHRUMGEBUNG AN DEN PRÜFSTAND BRINGEN Nach dem Abschluss der Hardware- Komponentenentwicklung folgt mit der Kalibrierung der nächste Schritt im Entwicklungsprozess, bei dem nun bei RDE eine ungleich größere 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 4500 5000 5500 6000 1 5 F O C U S Fotos: AVL WLTP NEDC RDE <100km/h US 06 RDE full range Relative Load, % Engine Speed, rpm 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Dabei stößt die bisher angewandte Entwicklungsmethodik an ihre Grenzen, da eine unverhältnismäßig große Zahl an Prüfläufen notwendig wäre, um alle Fahrsituationen voll abzudecken. Einen Lösungsansatz bietet hier die modellbasierte Entwicklung, mit der anhand von physikalischen/empirischen Modellen – für den Motor, die Abgasnachbehandlung sowie das gesamte System – der Entwicklungsaufwand signifikant optimiert werden kann. Ein weiterer Bedarf, der durch RDE entsteht, ist eine neue Generation mobiler Messtechnik für die Emissionsmessung im Fahrzeug. MOBILES MESSSYSTEM SPEZIELL FÜR PKW Ergänzend zu den Emissionstests auf dem Rollenprüfstand mit der bewährten AMA i60- und CVS-Technologie sind für RDE künftig vermehrt Messungen im realen Fahrbetrieb erforderlich. Neben den gasförmigen Bestandteilen der Emissionen (NO/ NO2 und CO/CO2) muss im Fahrzeug auch die Partikelanzahl gemessen werden. AVL bietet mit dem neuen M.O.V.E iS-System nun auch für den Pkw- und Light-Duty-Sektor eine ideale Komplettlösung. „Für den Einsatz im Pkw-Bereich haben wir das AVL M.O.V.E-Messsystem in allen relevanten Bereichen an die veränderten Anforderungen angepasst – im Hinblick auf die Sicherheit, die Bedienbarkeit und das Datenmanagement“, sagt Roland Wanker, Global Business Segment Manager für Fahrzeugmesstechnik. Das kompakte und aerodynamisch optimierte Messsystem kann schnell und einfach auf der Anhängerkupplung montiert werden, wodurch keine weiteren Modifikationen am Fahrzeug notwendig sind. Auch die Methodik der Testdurchführung und -auswertung wurde erheblich optimiert. „Oft geht es für > Gegenüber den herkömmlichen Testzyklen vergrößert sich bei RDE das Lastkollektiv erheblich.


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